Mehr Attraktivität in der Vermittlung deutscher Sprache und Kultur: Die Ausarbeitung entsprechender Konzepte und ihre Förderung kennzeichnet den Tätigkeitsbereich der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg. Für die nunmehr zehnjährige Zusammenarbeit mit der Babeș-Bolyai – Universität in Klausenburg geriet die Theaterpädagogik zum Erfolgsmodell: in diesem Fach gibt es nun einen Master-Studiengang am Departement für Pädagogik und Didaktik in deutscher Sprache. Das Internationale Deutschsprachige Studententheatertreffen vom 07. bis 12. Oktober in Klausenburg bot auch für die Donauschwäbische Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg als einer der Hauptförderer eine Zeit der Bilanz und Zukunftsplanung. Für Geschäftsführer Dr. Eugen Christ ist das schlicht eine Frage der Kontinuität. Sie hören eine Interview unserer Mitarbeiterin Ruxandra Stănescu.
FRIEDLICHES ZUSAMMENLEBEN IN BOTSCH
Ungefähr 12 km von Sächsisch-Regen entfernt, im Kreis Mieresch liegt Botsch (rum. Batoş). Über Jahrhunderte wurde der Ort von den hier lebenden Siebenbürger Sachsen geprägt. Durch die Aussiedlung und Flucht verließ die Mehrheit der deutschsprachigen Bevölkerung bereits nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Nordsiebenbürgen und siedelte sich in Deutschland und Österreich an. Gegenwärtig leben in Botsch nur noch wenige Siebenbürger Sachsen, doch die deutsche Sprache und der evangelische Glauben geben ihnen Halt auch in den heutigen Zeiten. Ioan Kovacs ist in Botsch geboren und gehört zu einer Familie und einer Dorfgemeinschaft in der Deutsche, Ungaren und Rumänen friedlich zusammenleben. Mit ihm sprach KM.
HAUS DER BÜCHER UND DES LEBKUCHENS
In Bukarest gibt es eine besondere Buchhandlung, in der auch Lebkuchen zum Verkauf angeboten wird. Sie heißt Lebbuchenhaus und hat für Kinder allen Alters ausschließlich Bücher in deutscher Sprache im Angebot. Die Idee stammt von Adina Săniuţă, und wird im Gespräch mit unserer Mitarbeiterin Christa Richter vorgestellt.
AUFRUF ZU EINER PILGERREISE DES FRIEDENS UND BETENS: BISCHÖFLICHE FESTPREDIGT BEI DER JUBILÄUMSVERANSTALTUNG 100 JAHRE EKR
Eine Pilgerreise des Friedens und des Betens, der Begegnung und Suche nach dem Besten – den Aufruf dazu gab es in der Festpredigt Bischofs Reinhart Guib am Sonntag der Jubiläumsveranstaltung zu den 100 Jahren seitdem die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Rumänien in neuer Form gegründet wurde.
Am 11. November, auf den Tag genau ein Jahrhundert seit Ende des Ersten Weltkriegs, erinnerte Bischof Guib daran, dass 1918-1919 die evangelischen Deutschen auf dem Gebiet des heutigen Rumänien einen wahrscheinlich entscheidenden Beitrag zur Gründung Großrumäniens leisteten.
Es war eine bewegte Zeit auch für die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Siebenbürgen: sie wurde zur Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, durch die Aufnahme von 14 evangelischen Gemeinden mit 20 Tausend Gemeindegliedern aus Altrumänien, wobei auch evangelische deutsche Gemeinden aus dem Banat hinzukamen, aus der Bukowina und aus Bessarabien.
Für die Evangelische Kirche in Rumänien sollten weitere von der Geschichte auferlegte Prüfungen folgen: der Zweite Weltkrieg, dann die Herausforderungen in der Zeit des Kommunismus mit dem Beginn der Auswanderungswelle von Gemeindegliedern, die in der Zeit der ersten Regierungen nach 1989 nicht abbrechen wollte.
Ab diesem Wendejahr begann aber auch eine Zeit der Öffnung, mit neuen Partnerschaften und Gemeinschaften. So brachte die Festpredigt Bischofs Guib einen tiefgreifenden Rückblick auf die Vergangenheit und einen hoffnungsvollen Blick auf die Zukunft. Im Folgenden hören Sie die leicht gekürzte Festpredigt, aufgezeichnet von Reiner Wilhelm.
WEIHNACHTSBOTSCHAFT DES TEMESWARER THEOLOGEN IGNAZ BERNHARD FISCHER
Weihnachtsbotschaft des temeswarer Theologen Ignaz Bernhard Fischer
ERINNERUNGEN AN DIE WENDEZEIT IN RUMÄNIEN
1989 stand Mittel- und Osteuropa im Zeichen politischer und ökonomischer Umwälzungen. Die Diktatur in Rumänien war die brutalste im ganzen Ostblock. Rumänien ächzte unter der Herrschaft Nicolae Ceauşescus bis zum Dezember 1989. Der deutsche Journalist Rainer Kaufmann hielt sich vor und nach der politischen Wende öfters in Rumänien auf und verfasste Reportagen über die miserable ökonomische Lage, die neostalinistische Herrschaftspraxis und die Menschenrechtsverletzungen, die den Unmut der Bevölkerung steigerten. Dabei kam er auch mit bedeutenden Vertreter der deutschen Minderheit hierzulande zusammen. Monica Strava traf Rainer Kaufmann in Berlin und sprach mit ihm über seine journalistische Tätigkeit hierzulande.
DHOCH3-ONLINE PLATTFORM FÜR DEUTSCHLEHRENDE
Dhoch3 ist ein Förderprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes- DAAD, das den Auslandsgermanistiken helfen soll, sich leichter an die aktuelle sprachliche Situation anzupassen.
Auch soll Dhoch3 ein Zusatzangebot schaffen, das sich leicht in bestehende Studiengänge integrieren läßt. Um den Zugang zu dem Programm zu erleichtern bietet der DAAD auch Seminare zu technischen, didaktischen und inhaltlichen Aspekten.
Vorige Woche fand ein derartiges Seminar an der Bukarester Universität statt. Ein Beitrag von Bianca Şahighian.
Willi Tartler, der einzige Siebenbürger Sachse auf dem Bukarester Weihnachtsmarkt
Wie jede Stadt die etwas auf sich hält, findet auch in der Landeshauptstadt Bukarest alljährlich im Dezember ein Weihnachtsmarkt statt. Er dauert gut 3 Wochen und lockt über eine Million Gäste aus dem In- und Ausland an. Inmitten des Platzes vor dem mächtigen Parlamentspalastes erhebt sich der geschmückte Weihnachtsbaum, der diesmal 30 m. hoch ist.
LANGUAGE SCHOOL IN NEUMARKT
Als Izabella Feher vor zehn Jahren ihren Traum verwirklichte und das Sprachzentrum Language School aus Neumarkt gründete, war die Idee einer Sprachschule noch ungewohnt. Angefangen hat alles mit zwei Räumen und zwei Lehrern. Inzwischen ist das Sprachzentrum gewachsen, heute ferfügt das Sprachzentrum über 9 Räume und unterrichtet werden mehrere Fremdsprachen, sogar Rumänisch und Ungarisch.
73 JAHRE RUSSLANDDEPORTATION
Als gleich nach der Wende das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien gegründet wurde, kam in Temeswar sehr schnell auch die Idee auf einen Verein für die ehemaligen Russlanddeportierten zu schaffen. Der Verein sollte sich um die Angelegenheiten der aus Rumänien verschleppten deutschstämmigen Zwangsarbeiter in die ehemalige Sowjetunion kümmern, da das Thema der Deportation für das kommunistische Regime unantastbar war. Inzwischen werden die Russlanddeportierten sowohl von der rumänischen als auch von der deutschen Regierung entschädigt, wie wir, unter anderem, vom Vereinsvorsitzenden, selber ein Russlanddeportierter, Ignaz Bernhard Fischer aus Temeswar, erfahren. Trotz Schwierigkeiten die das fortgestrittene Alter mit sich bringt, treffen sich die Mitglieder des Vereins der ehemaligen Russlanddeportierten jeden Mittwoch im Temeswarer Forumshaus, um zu besprechen, wo noch geholfen werden kann. Das Gespräch führt Helga Neustädter.
DER DEUTSCHE SCHRIFTSTELLER UND JOURNALIST ULRICH BEHMANN IN HERMANNSTADT
Ulrich Behmann ist ein deutscher Journalist und Autor. Er arbeitet als Chefreporter der Deister- und Weserzeitung in Hameln. Der Journalist berichtet seit mehr als 30 Jahren über Kriegsereignisse in aller Welt und über spektakuläre Kriminalfälle in Deutschland. Ein Mordversuch in Hameln hat ihn dermaßen beeindruckt, dass er das Geschehen in dem Roman „Novemberwut“ verarbeitete, das nun ins Rumänische übersetzt werden soll. Unsere Mitarbeiterin Ruxandra Stanescu traf Ulrich Behmann in Hermannstadt.
TOBSDORFER KIRCHENGESTÜHL
Die evangelische Kirche aus Mediasch gehört zu den bedeutendsten spätgotischen Kirchenburgen aus Siebenbürgen. In katholischer Zeit war die Kirche der heiligen Margarethe von Antiochien gewidmet und hat ihren Namen auch nach der Reformation behalten. Die alten Mauern der Margarethenkirche beherbergen zahlreiche kunsthistorisch wertvollen Gegenstände, darunter auch gefährdete Ausstattungsobjekte aus den nicht mehr benutzten evangelischen Kirchen der Umgebung. So gelang nach Mediasch auch das Tobsdorfer Kirchengestühl, dessen Restaurierung vor Kurzem abgeschlossen wurde. Der Architekt Lutz Connert ist Kirchenführer in der Margarethenkirche und stellt die neuste Attraktion des Gotteshauses vor.
ALTE LIEBE ROSTET NICHT
Vor genau 30 Jahren und damit noch zu Sowjetzeiten hat Rainer Kaufmann, ein west-deutscher TV-Journalist, zum ersten Mal Georgien besucht. Das Land faszinierte ihn so sehr, dass er fortan zwischen Deutschland und Georgien pendelte. In dieser Zeit hat er mehr als 15 TV-Dokumentationen für deutsche Sender im Kaukasus produziert und einige Bücher veröffentlicht. Seit 2012 ist er Herausgeber der traditionsreichen deutschsprachigen Monatszeitung aus dem Südkaukasus, “Kaukasische Post“. Außerdem setzt er sich für nachhaltigen Tourismus ein. Durch seine 1993 gegründete Reiseagentur begann er, Studienreisen nach Georgien zu veranstalten, damals als erster deutscher Reiseveranstalter nach dem Ende der UdSSR. Seine Reiseagentur bietet in ihren Programmen immer etwas mehr als das Übliche: Blicke hinter die Kulissen des Landes und viele unverstellte Begegnungen mit den Menschen vor Ort. Monica Strava sprach mit Rainer Kaufmann über seinen Neuanfang in Georgien vor 30 Jahren.
„Aufzeichnungen siebenbürgisch-sächsischer Pfarrer aus dem 1. Weltkrieg“
„Neue Zeiten brechen an. Aufzeichnungen siebenbürgisch-sächsischer Pfarrer aus der Zeit des Ersten Weltkrieges“, heißt das Buch, das am 24. November im Spiegelsaal des Hermannstädter Deutschen Forums dem Publikum vorgestellt wurde. Zu verdanken ist der Band der Archivarin i. R. Liliana Popa, die im Zentralarchiv der Evangelischen Kirche A.B in Rumänien die Aufzeichnungen sächsischer Pfarrer aus 17 im Süden Siebenbürgens gelegenen Ortschaften, in sogenannten Gedenkbüchern, fand und im Buch wiedergab. Bei der Veranstaltung wurde zugleich auch die Übersetzung des Buches ins Rumänische vorgestellt, wobei die Übersetzerin und Verlegerin Dr. Monica Hriscu vom Klausenburger Kurs-Verlag mit Faksimiles auch für den besonderen grafischen Teil sorgte. Die Buchausgaben in deutscher und rumänischer Sprache sind mit finanzieller Unterstützung seitens des Departaments für Interethnische Beziehungen erschienen und stehen bei den Forumssitzen kostenfrei zur Verfügung. Über die Bücher und die Wahrnehmung des Krieges durch die Daheimgebliebenen, spricht Helga Neustädter mit der Autorin und Übersetzerin, Frau Liliana Popa.
IDEEN UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE „ALLGEMEINE DEUTSCHE ZEITUNG FÜR RUMÄNIEN“
Das Hermannstädter Forum hat am 26. November die Leserinnen und Leser der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien (ADZ) zu einem Treffen mit den Redakteuren der Zeitung aus Bukarest, Kronstadt, Temeswar und Hermannstadt eingeladen. Die Veranstaltung fand im Spiegelssal des Hermannstädter Forums statt. Gemeinsam wurden Ideen, Herausforderungen und Perspektiven der Zeitung erörtert. Unsere Kollegin Monica Strava sprach mit Michael Mundt, Hermannstädter ADZ-Redakteur, über dieses Treffen, das im Rahmen der „Hermannstädter Gespräche“ lief.
WIE WICHTIG IST DER GRENZÜBERSCHREITENDE DIALOG FÜR GROßKIRCHEN, für DIASPORA- UND MINDERHEITENKIRCHEN? – PODIUMSGESPRÄCH DER 100 JAHRE EKR-VERANSTALTUNG, TEIL III
Die Zukunft der evangelischen Kirchen in Europa ist von ihrer Gemeinschaft bedingt. In der Ökumene gehen sie auf andere Kirchen zu und fördern den grenzüberschreitenden Dialog. Diese Gedanken prägten den Schluss der Podiumsdiskussion, veranstaltet von der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, die EKR. Das Gespräch mit Vertretern evangelischer Kirchen aus Rumänien, Ungarn, Österreich und Deutschland stand im Eröffnungsprogramm zur mehrjährigen Veranstaltungsserie „Gesichter – Grenzen – Geschwister“, mit der die EKR bis 2021die hundert Jahre seit ihrer Gründung in neuer Form begeht. Reiner Wilhelm begleitet Sie mit dem dritten und letzten Teil des Beitrags zum Podiumsgespräch „Der Weg der evangelischen Gemeinden in der Neuordnung Europas“.
Folgen der Karlsburger Beschlüsse für die Siebenbürger Sachsen
Nach den Karlsburger Beschlüssen wurden allen nationalen Minderheiten, die in Siebenbürgen lebten, Religionsfreiheit, die Vertretung im Parlament und in der Regierung, sowie Kirche, Schule und Verwaltung in der eigenen Muttersprache versprochen. Mehr zu den Folgen der Karlsbuger Beschlüssen für die Siebenbürger Sachsen erfahren Sie aus folgendem Gespräch, das unsere Kollegin Cristina Stoica mit Dr. Paul Jürgen Porr, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien anlässlich des Symposions 100 Jahre Großrumänien – 100 Jahre Karlsburger Beschlüsse führte. Das Symposion fand am 23. November im Bukarester George Enescu Museum und wurde von der Stiftung Hanns Seidel organisiert.
HEIMATMUSEUM FELLDORF
In der Torbastei der evangelischen Kirche aus Felldorf, Kreis Mureş, die vor einigen Jahren noch eine Ruine war, wurde 2017 ein kleines Heimatmuseum eröffnet. Die ausgestellten Gegenstände hat der Österreicher Georg Fritsch, ein Nachkomme der Ausgewanderten Felldorfer gesammelt. Ausgestellt sind sowohl persönliche Erinnerungstücke der Familie, als auch Fotos und Informationen über die Geschichte von Felldorf. Durch das Felldorfer Heimatmuseum führte Georg Fritsch auch unsere Mitarbeiterin Krisztina Molnár.
ZUR GESCHICHTE DER EVANGELISCHEN GEMEINDEN DES RUMÄNISCHEN ALTREICHS, VORTRAG BEI DER JUBILÄUMSVERANSTALTUNG 100 JAHRE EKR
„Die evangelischen Gemeinden des rumänischen Altreichs: Von dem Synodalverband der evangelischen Gemeinden an der unteren Donau zu der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien” – mit diesem Vortrag begleitete Stadtpfarrer Dr. Daniel Zikeli von der Evangelischen Kirchengemeinde A.B. Bukarest die Jubiläumsveranstaltung zur Würdigung der 100 Jahre, seitdem die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Rumänien ihre Gründung in neuer Form erfuhr. Sie hören den Wortlaut des Vortrags, aufgezeichnet von Reiner Wilhelm.
10 Jahre Traduki in Rumänien
Übersetzungen sind bekannterweise eine der wirksamsten Möglichkeiten, zwischen Ländern und Kulturen zu vermitteln. In der schwierigen und ungefestigten Verlagslanschaft der osteuropäischen Staaten nach der Wende war jede Unterstützung willkommen, so auch die von Traduki, einem Netzwerk, das seit 2008 in Rumänien aktiv ist. Das 10-jährige Jubiläum wurde im Bukarester Goethe Institut mit einer doppelten Lesung der beiden bekannten Autoren Gabriela Adameşteanu und Ingo Schulze gefeiert.
Antje Contius, Leiterin der S. Fischer- Stiftung, die das Traduki Projekt betreut, war bei diesem Anlass dabei und antwortete auf ein paar Fragen, die Bianca Şahighian stellte.