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Neuer Apostolischer Nuntius für Rumänien und Moldawien auf Antrittsbesuch
Temeswar und seine katholische Diözese feiern in diesem Jahr zwei besondere Jubiläen: Es ist 300 Jahre her seit der Befreiung der Stadt von der osmanischen Herrschaft durch die habsburger Truppen geleitet von Prinz Eugen von Savoyen und 280 Jahre seit der Grundsteinlegung der Domkirche zum Heiligen Georg. Die Kathedrale wurde am 24. April 1803 geweiht, 67 Jahre nach der Grundsteinlegung, und war zu seiner Zeit das wichtigste Gotteshaus aus der gesamten Region. Der Dom ist in barokem Stil gebaut und dem Heiligen Georg geweiht, den die christlichen Kirchen am 23. April feiern. Das diesjährige Fest des Schutzpatrons der Domkirche nahm der neue Apostolische Nuntius für Rumänien und Moldawien zum Anlass, die römisch-katholische Diözese West-Rumäniens zu besuchen. Seine Excellenz, Msgr. Miguel Maury Buendia, zelebrierte das Pontifikalamt zum Heiligen Georg im Temeswarer Dom.
Der Temeswarer Diözesanbischof Martin Roos begrüßte den hohen Gast mit den Worten: „Excellenz, mit großer Freude und Dankbarkeit darf ich Sie hier, in unserer Kathedrale, recht herzlich begrüßen und willkommen heißen. Es ist für uns eine große Freude und Ehre, dass Sie uns heute am Feste des Heiligen Georg besuchen und damit unsere Diözese. Es ist für uns eine Freude und wir dürfen Sie versichern, dass wir in unseren Gebeten Ihre Arbeit und Ihren Einsatz hier in unserem Lande begleiten werden. Gott möge Sie erhalten, Ihnen Gesundheit und Arbeitskraft schenken, dass Sie den Heiligen Vater und den Heiligen stuhl in unserem Land würdig vertreten.“
Der Apostolische Nuntius Msgr. Miguel Buendia gab als Antwort darauf seiner Freude Ausdruck, die Heilige Euharistie gemeinsam mit dem Klärus und den Gläubigen in der schönen Kathedrale zu Temeswar feiern zu dürfen, zum Fest des Heiligen Georg, 280 Jahre nach der Grundsteinlegung der Domkirche. Seine Excellenz gab den Gläubigen den Rat, jedes Mal wenn sie diese wunderbare Kirche betreten, daran zu denken, dass Gott uns die Welt als zeitweiliges Haus geschenkt hat, den Himmel aber als Endzielt. Msgr. Buendia überbrachte den Gruß und Segen des Papstes Franziskus des Ersten, der ihn damit beauftragt hat, kurz vor Antritt seiner Reise nach Bukarest in seinem Amt als Vertreter des Heiligen Stuhls in Rumänien und Moldawien.
Das Hochamt wurde vom Chor und Orchester der Kathedrale unter der Gesamtleitung von Domkapellmeister Walter Kindl mitgestaltet. An der heiligen Messe beteiligten sich Priester und Gläubige aus den drei Erzdechanaten und 73 Pfarreien des Bistums. Vertreten waren alle 7 im Banat wohnenden Ethnien katholischen Glaubens: Rumänen, Ungarn, Deutsche, Bulgaren, Kroaten, Slowaken und Tschechen. Jugendliche in Volkstrachten nahmen aktiv an der Gestaltung des Gottesdienstes teil. Während des Offertoriums brachten sie Körbe mit allen Gaben Gottes vor den Altar.
Die Temeswarer Kathedrale beherbergt auch eine Jubiläumsausstelung, die dem 280-jährigen Bestehen der Domkirche gewidmet ist. Ausgestellt sind Objekte, Dokumente und Bilder, die aus dem geschichtlichen und liturgischen Erbe des Bistums stammen, darunter ein Reliquiar des Heiligen Georg aus dem Jahr 1754, das aus der Werkstatt des kaiserlichen Goldschmieds von Maria Theresia stammt, aber auch ein Priestergewand, das wahrscheinlich von der Kaiserin selbst bestickt, und der Temeswarer Domkirche geschenkt wurde.
Fotos: der Verfasser
Adrian Ardelean, Temeswar, 23.04.2016