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Graf Dracula lässt (wieder einmal) grüßen
Der erste Arbeitstag dieses Jahres überraschte die Fußgänger auf der Allee vor dem Katharinentor/Poarta Ecaterinei in Kronstadt/Braşov mit einer ausgefallenen Ausstellung: Auf den Metallrahmen, welche gewöhnlich die Schautafeln mit Vergrößerungen alter Fotos tragen, waren mit Klebeband Kartontafeln im A3-Format befestigt. Und deren Inhalt hatte es in sich: Im Vorbeigehen konnten die Passanten eine höchst eigenartige Version der Geschichten über den bekanntesten Vampir der Welt erfahren. Über den Veranstalter der Ausstellung gaben die Tafeln allerdings nur die karge Auskunft, dass es sich um Diana Bertha Krausser, Geschichtsforscherin, handelt. Keine offizielle Eröffnung, keine Presse, niemand, der öffentlich ein Einführungswort an etwaige Gäste gerichtet hätte. Etwa eine Woche später waren die Kartons verschwunden, genauso sang- und klanglos wie ein Geist, der aus dem Nichts auftaucht und verschwindet. Die erwarteten Kommentare oder Anmerkungen stehen noch aus.
Wagen wir uns also vorsichtig an einige der Inhalte heran, und zwar an jene, welche ohne irgendeine Quellenangabe den Betrachter vom Gegenteil nachgewiesener Fakten überzeugen wollen. Laut Geschichtsforscherin Bertha Krausser fand die Gründung des Drachenordens (Societas Draconistarum) im Jahre 1410 in Verbindung mit Corona/Kronstadt und der Bogenform der Karpaten statt. Fachstudien, welche auf den nur teilweise erhaltenen Urkunden des Ordens fußen, setzen die Gründung des Ordens zwischen 1387 und dem 12. Dezember 1408 fest. Von Verbindungen zu den Karpaten hat bis Jahresanfang niemand etwas gehört. Vlad III. erbte von seinem Vater, Vlad II., den Beinamen Draculea. Dieser hatte ihn vermutlich durch…weiterlesen