Faschingsfest 2017 der banaterdeutschen Jugendtanzgruppen in Warjasch Feb27

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Faschingsfest 2017 der banaterdeutschen Jugendtanzgruppen in Warjasch

Die deutschen Jugendtanzgruppen aus dem Banat und ihre Gäste feierten am Samstag Fasching in Warjasch nach alter banatschwäbischen Tradition. Es war die bereits dritte Auflage des Festes in dieser Form und dazu luden auch diesmal die Warjascher Spatzen ein. Unter den mehr als 300 Masken mischte sich auch Adi Ardelean ein.


Fasching so wie früher. Das wollten die deutschen Jugendtanzgruppen aus dem Banat vor drei Jahren noch einmal erleben und veranstalteten das traditionelle Fest in der Temescher Gemeinde Warjasch. Die zahlreiche Teilnahme und der Erfolg der ersten Auflage führten zur Wiederholung der Veranstaltung auch in den nachfolgenden Jahren und daran machen jedes Jahr immer mehr Masken mit.

Am Mittag ging es diesmal auf den Straßen von Warjasch los. Allem voran fuhr ein von einem Pferd gezogenes Mechanismus mit zwei Strohpuppen in natürlicher Menschengröße drauf. Das sind Hänsel und Gretel, die sich im Fortbewegen im Tanz drehen. Es folgte eine weitere Pferdekutsche mit Livemusik und den lebendigen Hänzel und Gretel, ein Burschenpaar, das die beiden Märchengestalten wiedergab. Es geht dabei um die alte banatschwäbische Faschingstradition des Hänsel-und Grete-Spiels. Diesen beiden Pferdewagen folgten mehrere Traktoren mit Anhänger, worin alle Narren tobten und die Schaulustigen mit Bonbons und Konfetti bewarfen. Um den Jugendlichen von heute gereicht zu werden, nahmen die Veranstalter auch die neuen technologischen Errungenschaften in Kauf: der Leiter der Umzugs, der banater Koreograph hansi Müller stand in einem alten Wagen mit einer Audioanlage, er sprach ans Mikrophon und neben ihn legte ein DJ lustige Faschingsmusik. Der Umzug fuhr durch die Gemeinde und machte bei den Häusern der Familien Halt, die die Narren mit Speisen und Getränken emfingen.
Ein ehemaliger Hänsel war diesmal Alexandru Dohinca als Prinz verkleidert. Er und mehrere Teilnehmer schildern ihre Eindrücke. Nach mehreren Aufenthalten im Dorf kam der Maskenumzug schließlich wieder vor dem Kulturhaus an. Auf die Narren waren ebenda bereits ein paar Menschen, einige davon haben eine lange Reise in Kauf genommen, um dabei zu sein. Die wenigen noch hier gebliebenen Deutschenb halten fest zusammen. Sie gründeten seit einigen Monaten wieder ein deutsches Ortsforum in Warjasch. Vorsitzende ist Monica Lazea, Mitveranstalterin des Faschingsfestes.
Der Faschgingsball startete mit einem Krapfenaufmasch. Die Krapfen spendete die Oma Hedwig Dohinca. In drei Krapfen waren Münzen versteckt. Die Gewinner wurden auf die Bühne gebeten und erfuhren, dass traditionsgemäß sie eine Runde an alle Teilnehmer spenden müßten. Sie konnten sich aber freikaufen, indem sie eine Strafe erhielten: sie mußten den Popo-Tango tanzen. Als nächstes trugen die Lustigen Lenaushüler aus Temeswar ihren Piratentanz vor. Die traditionelle Musik kam auch zur Geltung: Die deutschen Tanzgruppen aus dem Banat stellten zwei Gemeinschaftstänze vor, die sie für die Heimattage der banater Deutschen in diesem Sommer vorbereiten. Es folgten die Auftritte der Warjascher Spatzen: Währen die Mädchen Koreographien auf Latino-Musik tanzten, boten die Jungs zwei Momente dar: die Glocken von Rom, wobei sie mit Suppenlöffeln auf an Hüften befestigten Schüsseln schlugen und der Tanz der Omas aus dem Altenheim, indem sie sich lustig über den Alltag dieser Personen machten. Die Überraschung des Abends kam von den Eltern der Warjascher Spatzen. Ihre volle Unterstützung für die Tätigkeiten ihrer Kinder stellten sie unter Beweis, indem sie eine eigene Koreographie auf dem El-Taxi-Lied als Schneewitschen und die … rund 20 Zwerge vorbereiteten. Der Ball wurde mit Tanz für alle bis Sonntag in der Früh fortgesetzt.