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Kirchweih in Hellburg – 3. Neuauflage
Der Heilige Johannes von Nepumuk gilt als Schutzpatron der Banater Schwaben. Sein Gedenktag war am 16. Mai im katholischen Kirchenkalender festgehalten. Kirchweih wurde aus diesem Anlass bereits am Samstag davor in der Arader Gemeinde Hellburg gefeiert. Dazu luden das Deutsche Kreisforum Arad mit seiner Jugendorganisation Banat-JA und die örtliche katholische Kirchengemeinde ein. Es war die bereits dritte Neuauflage des Festes, nachdem vor zwei Jahren eine kleine Gruppe aus der Ortschaft die Initiative ergriff und das traditionelle Kirchweihfest am Fuße der mittelalterlichen Burg wieder aufleben ließ. Ein Beitrag von Adrian Ardelean:
Hellburg liegt cca. 25 Kilometer östlich von Arad entfernt und ist im Hügelland des Arader Weingebiets gelegen. Die Gemeinde ist der Geburtsort des rumänischen Schriftstellers Ioan Slavici. Die Burg, an derem Fuße die Siedlung entstanden ist, stammt aus dem 13. Jahrhundert. Mit ihr sind bekannte Namen der Geschichte verbunden wie Johann Hunadi und Matthias Corvinus oder György Dozsa aber auch Mihai Viteazul verwendete sie als Militärgarnison wärend seiner Herrschaft. Dannach kam die Burg in die Hände der Osmanen und sie wurde nach der Eroberung durch die Habsburger aus strategischen Gründen komplett zerstört. Die Deutschen besiedelten den Ort vor rund 300 Jahren: die ersten Familien aus deutschen Landen kamen 1720 hierher. Sie brachten ihre Sitten und Bräuche mit und pflegten diese bis vor etwa 30 Jahren, bis zur massiven Auswanderung der Schwaben zurück nach Deutschland. Junge Rentnerinnen deutscher Abstammung aus dem Dorf ergriffen vor 2 Jahren die Initiative und belebten das alte Fest wieder. Ana Benghia und Rosa Molnar haben alte Trachten besorgt und nach Familien im Dorf gesucht, die Interesse am Mitmachen hatten und ihre Kinder zu einer kleinen Tanzgruppe schickten.
Blasmusik live gab es heuer zum Kirchweihfest zum ersten Mal seit den 1980 Jahren wieder in Hellburg. Die Kapelle der slowakischen Minderheitn aus der Arader Grenzortschaft Nadlak spielte zum Fest auf. Die Trachtenpaare und ihre Gäste sammelten sich im Kulturhaus im alten Bohus-Palast und marschierten zum Hauptplatz. Mit dabei waren Trachtenträger aus Hellburg mit Unterstützung ihrer Kollegen aus Neuarad von der Jugendorganisation Banat-JA. Auf der Freilichtbühne im Zentralpark trugen sie einige Tänze vor. Dannach marschierte man zum Pfarrhaus, in dessen Hof der Kirchweihbaum aufgestellt war und auch dort wurde Walzer und Polka getanzt. Mit Blasmusik marschierte man dann zur katholischen Ortskirche. Die jetzige Kirche stammt aus dem Jahr 1839 und sie ist die Nachfolgekirche eines älteren Gotteshauses, das 1752 erbaut und dem Heiligen Johannes von Nepomuk, Schutzpatron der Banater Schwaben, geweiht wurde. Beide Kirchen wurden von der örtlichen Grundherrfamilie Bohus gespendet. Den Festgottesdienst zelebrierten drei Pfarrer aus Hellburg, Pankota und Glogowatz. Nach dem Gottesdienst sprach das Mädchend es ersten Paares den Kirchweihspruch und der Ortspfarrer segneten den Rosmareinstrauss. Während des Gottesdienstes brach ein Gewitter aus, sodass man den zweiten Teil des Festes im örtlichen Kulturhaus feierte. Die Blaskapelle spielte zum Tanz auf und die Trachtenpaare boten ein buntes Kulturprogramm.
Bürgermeister Valentin Bot erinnert sich an die Kirchweihfeste der deutschen Gemeinschaft, die vor 30 Jahren gefeiert wurden und bei denen er auch mitgemacht hat. Die Tatsache, dass nun das Fest wiederbelebt wird, ist für ihn eine große Freude. Er wünscht sich, das die Kerweih in Hellburg weitergepflegt wird und erklärt sich bereit, die künftigen Auflagen auch finanziell zu unterstützen, wenn die Veranstalter es wünschen und entsprechende Anträge stellen. Die schwäbsiche Kerweih soll Teil des kulturellen Gemeindekalenders werden und gleichberechtigt mit den Hellburger Festtagen sein, so der Bürgermeister weiter. Das Deutsche Forum aus Arad nimmt die Herausforderung des Bürgermeisters an und plant schon die nächste Auflage des Festes ein, so die Geschäftsführerin Adelheid Simon.