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40 Jahre Forschung auf 28 Tafeln
…so fasst der Musikwissenschaftler Dr Franz Metz die Geschichte des Orgelbaus im Banat zusammen. Die Ausstellung ist zugleich eine Bestandsaufnahme der Instrumente, die in der Region in Betrieb sind oder zerstört wurden. Die Vernissage ereignete sich zum Banater Heimattag im Temeswarer „Adam Müller-Guttenbrunn“-Haus. Zur Eröffnung hielten der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen aus dem Banat, Johann Fernbach und Diözesanbischof Martin Roos kurze Ansprachen.
Ehrengast war der einzige Nachkomme der Orgelbauerfamilie Wegenstein aus Temeswar. Marianne Meissner, geborene Wegenstein ist die Tochter Richard Wegensteins, der noch bis Ende der 60er Jahre in der Temeswarer Mihai Viteazu Straße 30 Orgeln baute und sich um Reparaturen in den gesamten Region kümmerte. Marianna, inzwischen 88 Jahre alt, half als Kind bei den Reparaturen, indem sie den Blasebalg trat, zumal die meisten Instrumente zu der Zeit noch keinen elektrischen Antrieb hatten.
Der größten Orgelbaufirma Südosteuropas in Temeswar, die um 1883 von dem aus Österreich stammenden Carl Leopold Wegenstein gegründet worden war, widmet Dr. Franz metz eine gesonderte Tafel, die sich auch damit befasst, wie die Kommunisten diesem Familiengeschäft ein schmerzhaftes Ende setzen: In nur wenigen Tagen wurde 1972 das historische Gebäude abgerissen, um „Entwicklung des Schweißzentrums in Temeswar“ zu bezwecken – so das Enteignungsdekret, das in voller Länge auf Rumänisch in der Ausstellung zu lesen ist. Heute steht auf dem Hausplatz der Wegensteins das Schweißzentrum . Den Schlüssel ihres Elternhauses bewahrt Marianne Meissner noch heute in Ehren und eingerahmt zu Hause. Besucher der Ausstellung, die ab Freitag im Temeswarer Dom steht, können sich auch ein Bild über die Vielzahl und Schönheit der Orgeln im Banat verschaffen. Mehr über das Konzept von “ Banater Orgeln und Orgelbauer.Bilder einer europäischen Orgellandschaft“ im folgenden Interview von Dr Franz Metz selbst: