Wir haben endlich eine neue Regierung. Nachdem PNL, USR und UDMR für die Verteilung der Posten gestritten hatten, wobei das Regierungsprogramm offensichtlich bei weitem nicht so kontrovers war, hat das Parlament darüber abgestimmt. Die 260 Stimmen dafür verdankt die Koalition auch der Fraktion der Minderheiten, die in corpore die Regierung unterstützt hat. Die Mehrheit scheint stabil, wenn man bedenkt, dass nur 234 Stimmen nötig sind, um die Regierung im Amt zu behalten. Das trügt, weil...
Ein engagierter Lenauheimer
Alfred Hans Mühlroth wird neunzig Bei meinen Aufenthalten in Lenauheim, versuche ich mir immer die Zeit so einzuteilen, dass ich auch unserem Mitarbeiter Alfred Mühlroth, in der „Hinerscht Gass“ einen Besuch abstatten kann. Biegt man von der „Haupt Gass“ in „Hinerscht Gass“ auf neu geteerter Straße ein und fährt etwa bis in die Hälfte der Straße so findet man auf der linken Seite ein schmuckes Haus. Vor dem Haus eine gepflegte Fläche, eine betonierte Einfahrt und ein Gassengraben wie...
„Ich hatte einige sehr gute Lehrer, aber das Wichtigste war, die deutsche Kultur mitzuerleben“.
Interview mit dem Mathematiker und Wittgenstein-Preisträger Univ.-Prof. Dr. Adrian Constantin Der Wittgenstein-Preis, Österreichs höchstdotierter Wissenschaftsförderpreis, wurde vor Kurzem dem Mathematiker Adrian Constantin, Professor an der Universität Wien, verliehen. Der gebürtige Temeswarer und ehemalige Schüler des Nikolaus-Lenau-Lyzeums Temeswar hat, wie es die internationale Jury nannte, „bahnbrechende Beiträge zur Mathematik der Wellenausbreitung geleistet“. Seine Erkenntnisse...
Abschied nehmen fällt schwer – leise noch viel mehr!
Als ich im Sommer 2016 meinen Dienst am Deutschen Konsulat in Temeswar als Vizekonsul und “Ständiger Vertreter“ antrat, konnte ich noch nicht wirklich abschätzen was mich hier erwartet. Innerhalb kürzester Zeit erfolgte der erste offizielle Auftritt, mein erster Auftrag führte mich zur 250-Jahr-Feier der Sathmarer Schwaben. Unvermutet fand ich mich auf der Bühne wieder, neben dem Abgeordneten des rumänischen Parlaments Ovidiu Ganț und dem DFDR Vorsitzenden Herrn Hölzli. Eine Rede sollte...
Zum 15. Mal in Reschitza: „Kinder malen ihre Heimat“
Als 1992 zum ersten Mal in Reschitza die Initiative gefasst wurde, für Kinder und Jugendliche einen Malwettbewerb unter dem Motto „Kinder malen ihre Heimat“ ins Leben zu rufen, erhoffte man sich viel davon. Im Laufe der Zeit – der Wettbewerb findet alle zwei Jahre statt – haben sich so manche Hoffnungen bestätigt, andere wieder nicht. Auch da gab es ein Auf und ein Nieder, wie in so manchen anderenUnterfangen. Es waren Auflagen mit vielen eingesandten Arbeiten (493 in der...
Flucht in den Wald
Suche nach Luft, Grün und Übung der Achtsamkeit in Basosch Von: Ștefana Ciortea-Neamțiu Die Sehnsucht nach Sauerstoff und nach dem Sattsehen an dem Grün ist in den letzten „indoor“ verbrachten Monaten unglaublich gestiegen. Außerdem ist nach den vielen, viel zu vielen online verbrachten Stunden eine Detox-Kur nur angebracht, eine Detox-Kur von den Pixeln, dem Multitasking und dem Glotzen vor der Glotze oder den Gadgets, und die auch etwas Anderes mitbringt: mehr Achtsamkeit....
Europäische Freunde des Banater Berglands
Veronika Haring: Bewegte Tatsachen Viele und sehr unterschiedliche Menschen sind mir im Laufe meiner europäischen Tätigkeiten begegnet. Darunter hebt sich eine Person hervor: Veronika Haring. Wann die erste Begegnung mit ihr war, kann ich nicht mehr genau nachvollziehen. Ein Absatz ihres Referates beim Minderheitentreffen zu Pfingsten 2009 im Karl Brunner Europahaus Neumarkt prägt die Begegnung bis heute....
Heimattage der Banater Schwaben: Diesmal mussten alle fern bleiben
Digitale Schadensbegrenzung für Jubiläumveranstaltung in der Pandemie Von: Siegfried Thiel Es war eine klein wenig Ersatz für ein ausgefallenes Fest, was am vergangenen Sonntag die Landsmannschaft der Banater Schwaben und die Deutsche Banater Jugend in Deutschland über das Internet bot, um, wie der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft, Peter Leber, es formulierte, wenigstens ein Zeichen zu setzen und „um in Zukunft wieder dabei zu sein“. Die Heimattage der Banater Schwaben, zu Pfingsten...
„Was mache die Schwowe, wanns reent?“
Banater Sprichwörter und Redensarten Der Mundartsprecher, so auch der Banater Schwabe, gebraucht gerne vorgeprägte Formen, die inhaltlich treffend ausdrücken, was er selbst nicht besser formulieren kann. Es wäre aber verfehlt, daraus auf eine angeborene Denkfaulheit oder auf sprachliches Unvermögen der Sprecher zu schlussfolgern….In den Sprichwörtern und sprichwörtlichen Redensarten hat das Volk den späteren Generationen seine jahrhundertealte Lebenserfahrung, seine Denkweise und seinen...
Hohe Politik aus dem Wohnzimmer
Der Tagesordnung des DFDR-Abgeordneten Ovidiu Ganț entnommen Bedingt durch den ausgerufenen Notstand arbeitete auch der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț ausschließlich von zu Hause. Die Tätigkeit bestand aus Parlamentssitzungen, die online verliefen und Telefonaten mit Kollegen in Deutschland und Österreich, mit rumänischen Parlamentariern und mit Kollegen aus dem DFDR, aber auch mit einigen Botschaftern. Alles zu aktuellen Themen, wie die Epidemie und ihre Auswirkungen. Weitere Aspekte waren...
Bildung in der Pandemie
Temeswarer Hochschullehrer äußern sich | von Siegfried Thiel Die Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen Restriktionen haben auch den Unterricht gehörig durcheinander gebracht. Zum einen gehen die Absolventen des Lyzeums mit einer anderen Art von Vorbereitung an die Uni, zum anderen mussten auch die Hochschulen umstellen. Welche Auswirkungen der ungewöhnliche und sicher nicht so intensive Lernprozess auf Lernende und Studierende hat bzw. haben könnte, befragten wir deutschsprachige...
Kulturhauptstadt: Aufschub wäre nicht schlecht
Monate der Pandemie, der Abschottung und des Verzichts auf soziales und kulturelles Leben liegen hinter uns. Und noch ist unklar, wann das gesellschaftliche Leben erneut gewohnte Rhythmen annimmt. Auch die Wirtschaft und implizite der Staatshaushalt wurden beeinträchtigt, Privatpersonen und Institutionen mussten Einschnitte hinnehmen. Über den Werdegang des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat DFDB in diesen Zeiten sprach BZ-Redaktionsleiter Siegfried Thiel mit dem...
Wir haben versucht, uns gesund zu lachen
Über Humor und seine Themen in der Pandemie Von: Ștefana Ciortea-Neamțiu Eine Pandemie ist ernst und traurig und erschreckend. Andererseits kommt man ohne Humor (wie auch ohne Musik) nur schwer durch schwierige Zeiten. Für die, die nicht direkt betroffen sind, war ein bisschen Humor eine Möglichkeit eine schwierige, ja auch unverständliche, konfuse Zeit zu überbrücken. Auch der Kommunismus war ernst und traurig und erschreckend. Und wir haben trotzdem auch gescherzt. Die Witze von damals...
Das sollten auch Kinder wissen – Das Leben mit dem Virus
Von Cosmin Țugui, Schülerredakteur bei Radio Junior #WirBleibenZuhause So entstand auch dieser Artikel, weil ich, genau wie andere Redakteure, im Homeoffice als Zeichen der #Coronasolidarität arbeiten muss. Es ist schon eindeutig, dass diese Pandemie das Leben veränderte, aber heute scheint es hoffnungs- und vertrauensvoller als je zuvor, dass unser Lebensstil langsam zur Normalität zurückkehren wird, aber ,,Alles hängt von uns ab‘‘… ,,Bleibt zuhause!‘‘, ,,Geht nicht hinaus!‘‘,...
Geschätzter Banater Schulmann und Philologe
Banater Gedenktage 2020: Vor 115 Jahren wurde Dr. Johann Wolf geboren Von: Balthasar Waitz Johann Wolf, der bekannte Banater Schulmann, Philologe, Literaturwissenschaftler, Hochschullehrer, Heimatkundler und Philosoph entstammte einer Warjascher Familie. Er wurde am 12. Juni 1905 als Sohn des k.u.k. Militärmusikers Johann Wolf und von Maria Koran in Bozen, heute Südtirol, Italien, geboren und wuchs in Wien, Pressburg und ab 1919 in Warjasch auf. 1919-20 besuchte er in Temeswar das...
Die Musik der Pandemie: In Einsamkeit und im Zusammensein
Über virtuelle Chöre und Orchester, über Solidarität und ein riesiges Dankeschön Von: Ștefana Ciortea-Neamțiu Hätte jemand vor zwei Monaten die Frage nach einem virtuellen Chor oder Orchester gestellt, wären erhobene Augenbrauen und ausgefallene Antworten das Echo gewesen: Heute wissen wir, was sie sind und auch wie sie funktionieren. Es ist auch die einzige Art, in der wir noch einen Chor/ein Orchester hören, wenn die Aufnahme so aktuell wie möglich sein soll. Es ist das in sich...
An der vordersten Front – Sie alle sind für uns alle da
Am Sonntagnachmittag durchbrach ein Flieger die Stille über Temeswar und auf den blauen Himmel konnte, wer sich aus dem Balkon streckte oder hinausgehen konnte, den Riesenbanner sehen: „I love linia întâi“. Weiterlesen…
Billeder Schwäbin wird 100
Singen gehörte zu den Leidenschaften von Theresia Weber. Im Alter von fünf Jahren ist zum ersten Mal aufgetreten, mit 90 Jahren gab sie im Kirchenchor der Heidegemeinde noch den Ton, heißt es in einem der Billeder Heimatblätter. Am 6. Mai 2020, wurde die Billeder Schwäbin Theresia Weber in ihrem Heimatort 100 Jahre alt. Weiterlesen…
Die ersten deutschen Ansiedler Temeswars
Die Gründer hießen u.a. Adamo, Gugewitz und Jubitzitz Man schrieb den 17. Oktober 1716, als die geschlagenen Türken aus der von Prinz Eugen von Savoyen zurückeroberten Festung Temeswar auszogen. Das 164 Jahre dauernde Türkenjoch (1552-1716) fand somit ein Ende. Prinz Eugen gewährte den Besiegten- die Türken hatten die weiße Fahne gehisst und sich den österreichischen Heeren übergeben- freien Abzug. Der Feldherr wollte erstens seine Pläne einer raschen Kapitulation und den Abzug seiner...
Lenauheimer Kulturheim modernisiert
Insolvenz der Baufirma vereitelte ersten Fertigungstermin Das Bürgermeisteramt der Gemeinde Lenauheim, mit seinem amtierenden Bürgermeister Ilie Suciu an der Spitze, hat Ende des Jahres 2019 die Modernisierungsarbeiten am Kulturheim in Lenauheim abgeschlossen. Eine Arbeit, die über das „Nationale Programm für ländliche Entwicklung“ finanziert wurde....