Wie die Optiker-Familie Kovats von Hermannstadt nach Baden kam „Kovats – seit 1870“ ist auf dem Schild an einer Hausfassade im Schweizer Städtchen Baden zu lesen. An der „Weiten Gasse“ in der Altstadt betreibt die Familie Kovats ihren Laden. Seit mehreren Generationen gibt es ihr Optik- und Fotofachgeschäft in der heute knapp 20.000-Seelen-Stadt. Im Inneren des Betriebs blicken die Ahnen der Familie von Porträts auf ihre Nachfahren und deren Kundschaft. Eröffnet wurde das Badener Geschäft...
DIE GESCHICHTE DES ÄLTESTEN DOKUMENTES IN RUMÄNISCHER SPRACHE
Der Brief des Neacșu aus Câmpulung ist das älteste bekannte Dokument in rumänischer Sprache. Der Brief wurde am 29./30. Juni 1521 vom Kaufmann Neacșu Lupu in Câmpulung in kyrillischer Schrift verfasst und an Johannes Benkner, dem damaligen Stadtrichter von Kronstadt adressiert. Er enthält Informationen über einen bevorstehenden osmanischen Angriff auf die Walachei und möglicherweise auch auf Siebenbürgen. Wiederentdeckt hat das Dokument 1894 der Kronstädter Archivar Friedrich Wilhelm Stenner. Der Brief von Neacșu hat eine große Bedeutung für die rumänische Kultur und ist am Europatag, dem 9. Mai 2022, nach 500 Jahren wieder an den Ort zurückgekehrt, an den er versandt wurde. Hier fand im Alten Rathaus die Eröffnung der Ausstellung „Die Geschichte des ältesten Dokumentes in rumänischer Sprache“ statt. Sie zeigt bis zum 23. Mai zahlreiche Originaldokumente aus dem Staatsarchiv, darunter auch den berühmten Brief des Neacșu aus Câmpulung und den rumänischen Kronenorden an Archivar Friedrich Stenner für das Auffinden des Briefes. Die Organisation übernahm das Kronstädter Geschichtsmuseum in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv, dem Siebenbürgen-Institut an der Universität Heidelberg, dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien, dem Department für Interethnische Beziehungen und dem Kronstädter Kreisrat. Nach der vernissage sprach unsere Kollegin Monica Strava mit dem Kronstädter Historiker Thomas Sindilariu über die Geschichte dieses wertvollen Briefes.
„Die Pfeilerfiguren des Mühlbacher Hallenchors“
„Die Pfeilerfiguren des Mühlbacher Hallenchors“ war der Titel eines Vortrags, mit dem das Kultur- und Begegnungszentrum des Teutschhauses in Hermannstadt den Frühling einleitete. Museumsleiterin Heidrun König hatte die Idee, auf diese unbekannten Artefakten in Mühlbach aufmerksam zu machen. Mit ihr sprach unsere Mitarbeiterin Christa Richter.
„Die Pfeilerfiguren des Mühlbacher Hallenchors” Vortrag im TeutschHaus
Nach einer zweijährigen Lockdown-Pause wurde den Freunden des Landeskirchlichen Museums in Hermannstadt/Sibiu am 14. März 2022 ein kunsthistorischer Vortrag angeboten. Architektin Heidrun König, Museumsleiterin im Begegnungs- und Kulturzentrum „Friedrich Teutsch“ der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR) präsentierte in Wort und Bild ein ikonographisches Thema: „Die Pfeilerfiguren des Mühlbacher Hallenchors”. Der bebilderte Vortrag beleuchtete den kulturgeschichtlichen und...
Er war vor allem Sammler: Hellmut Klima
Fotos: Cristian Sencovici Wer über seinen siebenbürgischen Heimatort eine Chronik verfassen will, kommt am Historiker Hellmut Klima nicht vorbei. Der Neppendorfer Pfarrer und Historiker hat ein Lebenlang geforscht, notiert und Zettelkasten angelegt. „Viel Arbeit, wenig Frucht“ sagten seine Zeitgenossen über ihm, weil er nur wenig veröffentlichte. Doch sein Nachlass im Hermannstätder Kirchenarchiv ist beträchtlich und ungemein wertvoll. Archivarin Monica Vlaicu vom Zentralarchiv der...
„LEHREN LIEBEN LEHREN. EIN LEHRERROMAN – BUCH VON ALFRED ERNST UNGAR
Das Buch „Lehren Lieben Leben. Ein Lehrerroman“, das beim Honterus-Verlag erschienen ist, hat Aufsehen erregt. Der Autor ist Alfred Ernst Ungar, Großvater der bekannten Journalisten Christel, Beatrice und Arnold Ungar. Er berichtet über sein Leben und seine Tätigkeit als Schulmeister in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Buch wird vom Germanisten Gerhard Konnerth vorgestellt. Die Fragen stellt Christa Richter.
Temeswarer Gedenkstätte der Revolution von 1989
Wir schreiben den 20. Dezember. Heute, vor 32 Jahren riefen die Temeswarer ihre Stadt als kommunismusfreie Stadt aus. Nach wie vor gibt es in Temeswar kein Museum, das der Revolution von 1989 gewidmet ist. Aber es gibt die Gedenkstätte ”Memorialul Revoluției”, die diese Lücke mit Ausstellungen und Veranstaltungen ausfüllt. Darüber wie die Gedenkstätte gegründet wurde, welche Projekte hier abgewickelt werden, sprach Benny Neurohr mit der Museologin der Institution Adina Abruda....
Für Frieden und Wohlfahrt eingesetzt
Vor 110 Jahren wurde der Deutsch-Sächsische Frauenbund für Siebenbürgen gegründet Bisher gab es sehr wenige Arbeiten über die sozialen und politischen Aktivitäten von deutschen Frauen in Siebenbürgen. Die in extrem kleiner Schrift gedruckte Dissertation von Ingrid Schiel – ,,Frei – Politisch – Sozial: Der Deutsch-Sächsische Frauenbund für Siebenbürgen 1921-1939″ – mit 5011 Fußnoten enthält sehr viele Informationen. Die Arbeit wurde 2017 an der Universität...
Ausstellung in der Temeswarer Revolutionsgedenkstätte
In diesem Dezember jährt sich die Revolution von 1989 zum 32. Mal. Mehrere Veranstaltungen erinnern in den nächsten Tagen in Temeswar an den Umsturz aber auch an das Leben in der Diktatur. Ein Bericht von Benny Neurohr....
Eine kurze Erinnerung
100 Jahre Evangelische Landeskirche A. B. in Rumänien (II) / Von Ulrich A. WIEN Herausforderungen und Antworten Chronologisch lassen sich drei markant unterschiedene Phasen erkennen: 1. Vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs; 2. Von 1945-1989; 3. 1990 bis heute. Weiterlesen…...
Eine kurze Erinnerung
100 Jahre Evangelische Landeskirche A. B. in Rumänien (I) / Von Ulrich A. Wien In einer Kirche, die bereits fast 900 Jahre alt ist, und davon auf rund 600 Jahre unter ungarischer und 150 Jahre unter osmanischer Vorherrschaft zurückblicken kann, relativiert sich die heute zu bedenkende Phase der letzten 100 Jahre eminent. Diese Rückschau auf die Evangelische Landeskirche A. B. in Rumänien seit 1921 in dem vorgegebenen, begrenzten Raum zu leisten, ist angesichts der Dramatik dieser...
Sehenswürdigkeiten in Deutsch-Weisskirch
Deutsch-Weisskirch wurde europaweit bekannt, nachdem Prinz Charles im Jahr 1996 hier ein Haus gekauft hatte und in vielen Interviews über die Schönheiten des siebenbürgischen Dorfes sprach. Das Dorf wird jährlich von über 30.000 Touristen besucht und steht seit 1999 auf der Weltkarte der traditionellen Dörfer der Welt als UNESCO-Weltkulturerbe. Die Schönheit des Ortes zog die Aufmerksamkeit der von Prinz Charles unterstützten Mihai Eminescu Trust Stiftung auf sich, die die Kirche und...
Erinnerungsort und Identifikationsfigur
Feierlichkeiten rund um den 300. Geburtstag des Barons Samuel von Brukenthal ,,Wodurch aber Brukenthal zu einem dauerhaften Erinnerungsort und zu einer Identifikationsfigur wurde, das ist die Stiftung seiner umfangreichen und wertvollen Sammlungen zu einem öffentlichen Museum mit Bibliothek in gemeinschaftlichem Besitz mit Prägekraft bis heute“. Diese Worte stehen in der Einleitung zu dem Heft der Wanderausstellung ,,Ein früher Europäer“, die aus Anlass des 300. Geburtstags...
,,Vorläufige unterthänigste Gedanken“
Brukenthals Hochschulplan Georg Adolf Schuller (1862-1939), u. a. Schriftleiter der Kirchlichen Blätter veröffentlichte 1921 in vier Ausgaben des Siebenbürgisch-Deutschen Tageblatts (Nr. 14496/21. August 1921, Nr. 14498/24. August 1921, Nr. 14499/25. August 1921 und Nr. 14502/28. August 1921) den Beitrag ,,Brukenthals Hochschulplan“, aus dem Sie im Folgenden einige Ausschnitte lesen können. WEITERLESEN…...
Karrierestart und Freimaurerei
Eine offene Frage der Brukenthalforschung / von Thomas ŞINDILARIU Der vorliegende Beitrag ist aus Anlass des 200. Todestages des Barons Samuel von Brukenthal in der Monatsschrift der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien, Der Punkt, Heft 60/2003 erschienen. Im gleichen Jahr, aus gleichem Anlass veröffentlichte die Hermannstädter Zeitung (Nr. 1823/11. April 2003) die rechts unten abgedruckten Gedanken von Paul Philippi (1923-2019), damals Ehrenvorsitzender des...
Jubiläumsprogramm „Samuel von Brukenthal – ein früher Europäer“
Samuel Freiherr von Brukenthal war Reichsfreiherr und ab 1777 und bis 1787 Gouverneur von Siebenbürgen. Er war der einzige Siebenbürger Sachse, der dieses Amt bekleidete. Der 300. Geburtstag des am 26. Juli 1721 in Leschkirch geborenen späteren Gouverneurs von Siebenbürgen ist Anlass, an diese außergewöhnliche Persönlichkeit zu erinnern. Das geschieht auch mittels der vom Deutschen Kulturforum östliches Europa konzipierten Tafelausstellung „Samuel von Brukenthal – ein früher Europäer“....
Bildhafte 70 Jahre Baragan-Deportation
Siebzig Jahre sind die sogenannten schwarzen Pfingsten für die Banater her. In der Nach vom 17. Zum 18. Juni 1951 wurden knapp 12.800 Familien, also über 40.000 Banater, die in Ortschaften nahe der Jugoslawischen Grenze lebten, zwangsumsiedelt. In Viehwaggons geladen und ins Ungewisse geschickt, dass sich als Baragan-Steppe entpuppen sollte. Auch die Bewohner von Triebswetter, dem Dorf in denen Schwaben und Franzosen aus Elsass-Lotringen angesiedelt worden waren blieb nicht verschont....
BRUKENTHAL 300 – IDEEN FÜR EIN DENKMAL. COLLAGEN UND MODELLE. AUSSTELLUNG PETER JACOBI
Die Ausstellung „Brukenthal 300 – Ideen für ein Denkmal. Collagen und Modelle“ von Peter Jacobi ist noch bis zum 5. Oktober 2021 im Terrassensaal des Hermannstädter Begegnungs- und Kulturzentrums „Friedrich Teutsch“ zu sehen.
Seit über dreißig Jahren beschäftigt den international bekannten Bildhauer Peter Jacobi auch die Gestaltung eines Denkmals für Samuel von Brukenthal. Zum 300. Geburtstag des Barons zeigt nun der vielseitige Künstler in einer Ausstellung des Landeskirchlichen Museums im Teutsch-Haus mehrere seiner 3D-Konstruktionen und Modelle sowie eine Reihe von Collagen. In der Ausstellung findet sich auch der Beitrag des Künstlers zu dem Anfang 2021 ausgeschriebenen Wettbewerb für eine Statue Brukenthals vor dem Brukenthal-Palast auf dem Großen Ring zu Hermannstadt. Mehr zur Ausstellung erfahren sie von Heidrun König, Ausstellungskuratorin und Leiterin des Museums der Evanghelischen Kirche A.B. in Rumänien. Die Fragen stellte Christa Richter
Zum Auftakt ein Buch
100 Jahre Handball in Rumänien ,,Im allgemeinen muß aber ausgesetzt werden, daß das Gesamtbild bei beiden Wettkämpfen durch das häufige Verschwinden des Balles (oft minutenlang!!) auf der einen Seite in den Bach, auf der anderen hinter den Blanken überaus gestört wurde, was auf die unzulänglichen Breitenverhältnisse des Platzes zurückzuführen ist. Weiters mangelt es an ordentlichen Toren, die hier durch Stangen mit hängendem Strick markiert wurden.“ Weiterlesen… Beatrice...
Arbeitsmigration und deren Auswirkungen auf die Familien-Ausstellung in Klausenburg/Cluj-Napoca
Eine Ausstellung mit dem Titel BITTER THINGS – NARRATIVES AND MEMORIES OF TRANSNATIONAL FAMILIES wurde am 6. Mai 2021 im Ethnographischen Museum Transsilvaniens im Reduta Schloss eröffnet. Das Ausstellungsprojekt basiert sich auf Forschungen und widmet sich dem Thema der Arbeitsmigration und deren Auswirkungen auf die Familien, insbesondere Mütter und Kinder. Am Eröffnungstag hat auch eine Presse-Tour stattgefunden. Begleitet wurde die Tour von der Projektkoordinatorin Anna Kraus,...